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Spazierstrecke Nr. 1

Wir beginnen den Spaziergang vom Ring der Altstadt.

Der Schmuck des Ratiborer Rings bildet eine 14 Meter hohe Mariensäule. Es ist das Werk des österreichischen Künstlers, Johann Melchior Österreicher. Diese Säule entstand als Dankvotum für das Zurücktreten der mörderischen Seuche, welche auf Racibórz in den Jahren 1708 und 1715 zukam. Dann begeben wir uns in die Długa-Straße (Langestrasse). Gleich unter den Arkaden links ist das Städtische Informationszentrum, wo sich der Punkt der Touristen-Information befindet. Die Długa-Straße ist die längste Strasse in den ehemaligen Grenzen der Stadtverteidigungsmauern. Indem wir die gut erhaltenen Mietshäuser bewundern, kommen wir in der Chopina-Straße zu der früheren Kloster-Kirche des Heiligen Geistes, die dem Konvent der Dominikanerinnen gehörte - zurzeit Museum. Rechts sehen wir das altertümliche Gebäude der ehemaligen Volkstümlichen Bank, zurzeit Sitz der PTTK.

Im Museum kann man unter anderem die reichen archäologischen, historischen und ethnographischen Sammlungen bewundern, zusammen mit den letztens exponierten Krypten der Fürsten. Die 3000 Jahre alte Mumie einer Ägypterin, die in Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Racibórz gebracht wurde, ist die größte Attraktion des Museums. Auch der gotische Offen, der älteste unter den drei rekonstruierten gotischen Offen im Lande. Beachtungswert ist außerdem die Freske aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, welche die Szene „Deportation des Heiligen Geistes” darstellt, die den Innenraum der Klosterkirche schmückt.

Nach dem Museumsbesuch gehen wir die Gymnasialstraße entlang, an den ehemaligen Klosterbebauungen vorbei, und so kommen wir zum Plac Wolności (Platz der Freiheit, früher Polkoplatz) zu. In diesem Punkt stand im Mittelalter das so genannte Große Tor oder Nikolaitor (Wielka Brama lub Brama Mikołajska). Den zentralen Punkt des Platzes besetzt der postglaziale, 42.500 kg wiegende Sandstein. Typisch für den Platz ist der sehr alte und große Holzbestand. Die Bebauung des Platzes ist interessant, insbesondere die ihn umrahmende Mietshäuser, die mit Renaissance-Elementen ausgerichtet und im eklektischen Stil mit zahlreichen architektonischen Details versehen sind.

Wir gehen weiter in die Londzina-Straße (Breite Straße) hinein. Die ehemalige Vorstadt Bronki (auch Brunken, Bronken genannt, das Wort ist von ‚bramka’ – das Pförtchen abzuleiten). Gegenüber der Bushalte-stelle gehen wir an der barocken, aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert stammender Statue des Johannes von Nepomuk, weiter. Auf der entgegen-gesetzten Seite wächst einer der zahlreichen Naturdenkmäler - die 100 Jahre alte Weißeiche. Weiter rechts gehen wir am Gebäude des bischöflichen Gasthauses vorbei, das am Ende des 18. Jahrhundert entstandenen ist. Links das Kulturhaus „Strzecha“ aus dem 19. Jahrhundert im eklektischen Stil gebautes und bedeutsames Objekt in der Geschichte des Kampfes um das Polentum im Ratiborer Land.

Die in der Głubczycka-Straße (Leobschützer Str.) stehende denkwürdige, Friedensstatue, erinnert an die im Jahre 1287 ereignete Aussöhnung des Breslauer Bischofs Thomas II. mit dem Fürsten Heinrich IV. Probus. In ihrem oberen Teil befindet sich kleines Standbild des Johannes von Nepomuk.

Nicht weit entfernt befindet sich die in Jahren 1899- 1902 in der Neugotik aus rotem Backstein erbaute St. Nicolaus-Kirche. Die erste Erwähnung über das Heiligtum ist auf 1287 datiert, als es zu der Versöhnung des Bischofs Thomas II. mit dem Fürsten Heinrich IV. kam. Das Stadtviertel „Stara Wieś” (Altendorf), genannte auch „Dorf um die St. Nicolaus Kirche”, ist die älteste Ansiedlung in den Grenzen der heutigen Stadt. Erste Spuren menschlicher Aktivitäten auf diesem Gelände stammen aus der Epoche des Neolithiums und der Bronze. Die Spuren der Lausitze-Kultur sollen auf den Zeitraum des 14. – 17. Jh. v. Ch. datiert werden. Hier an dem hohen Flussufer (welches niemals durch die Hochwässer berührt wurde), finden wir die typische ländliche Raumordnung auf. Die Straßen Mikołaja, Kościelna und Kozielska (Nicolaus-, Kirchen- und Koselstraße) bilden sie. Das ist eine typische Umrahmung, inmitten dieser sich das so genannte „NAWSIE“ befand, also der innere Anger. Es waren um den Anger Gehöfte lokalisiert, indem sie die Verteidigungs-Gründungen bildeten. Die Habseligkeiten der bäuerlichen Familien waren somit vor dem Raub geschützt. Man lokalisierte in späteren Zeiten auf dem Gelände „Nawsie“ die Kirchen, Klöster, Schulen und andere Gebäuden und Objekte des öffentlichen Gebrauchs.

Indem wir die Kościelna-Straße an den bäuerlichen Gehöfen vorbei gehen, kommen wir in die Kozielska-Straße, an der sich der Friedhof aus dem Jahre 1856 befindet. Auf dem Friedhof sehen wir eine Reihe der herrlichen Grabmäler mit den polnischen und deutschen Überschriften aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Wir setzen den Spaziergang entlang der Kozielska-Straße fort, in die Śląska-Straße (Schlesische Straße). Dort kommen wir durch die Boulevards über die Oder. Wenn wir links abbiegen gehen wir an dem Roter-Armee-Soldatenfriedhof vorbei. Auf diesem Gelände wachsen zwei Naturdenkmäler: der Bergahorn und die Zypresse. Weiter kommen wir über eine hängende Fußgängerbrücke auf das andere Flussufer. Dort gelingen wir zu dem Denkmal der Schlesischen Aufständischer. Auf dem Rückweg des Flussufers entlang; gehen wir an dem auf der linken Seite sich befindenen ehemaligen Anlegeplatz aus dem Jahre 1913. Es ist das Projekt des Paul Lachmann. Und wir kommen wieder zu der Burg an.

Erste Erwähnung über die Burg als eine der fünf Burgen des slawischen Geschlechts Gołęszycow ist auf 845 datiert. Das an dieser Stelle vom Fürsten des Piastengeschlechts Przemyslaw, in Jahren 1281 - 1287 aufgebaute Schloss, bekam nicht nur eine Verteidigungs- aber auch eine repräsentative Funktion. Die Schmisse des Gebäudes, Aufbau der Komnaten und die dekorativen Elemente gaben dem Schloss ein Palastcharakter. Bewundernswert ist heutzutage auch von dem ehemaligen Glanz der Burg, die freie Galerie in der ersten Etage, der massive Arkadengang, der Innenraum der Schlossräumlichkeiten mit dem Kreuzgewölbe. Das Torgebäude aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, welches auf dem Grundstück der gotischen Tore aus dem 14. Jahrhundert erbaut wurde, sowie die Schlosskapelle unter dem Zurufen des Heiligen Thomas von Kantuar in dem südlichen Burgflügel.

Im nördlichen Flügel des Schlosses befindet sich bis zum heutigen Tage die Burgbrauerei, die nach wie vor in Betrieb ist. Diese stammte aus dem Jahre 1532.

Im Schlosspark können wir auch Naturdenkmäler vorfinden.

Weiter gehen wir an dem Sport- und Erholungszentrum vorbei. Bevor wir in die Morawska-Straße (Mährische Strasse) abbiegen, schlagen wir noch vor, sich die Ruinen der ehemaligen Husaren-Kasernen und des Pferdestalls, entstandenen in den Jahren 1868 und 1877 anzusehen.

Hinter den Gebäuden der Mährischen Strasse kommt vor unseren Augen die neugotische Kirche des Heiligen Johannes des Täufers aus dem Jahre 1855. Eine Aufmerksamkeit verdient hier der Hauptaltar - das Werk von W. Sickinger, das Bild der Mutter Gottes mit dem Kindlein (17. Jh.) und die wunderschönen Glassfenster, die das Weltgericht darstellen. Neben der Kirche befindet sich einer der ältesten Friedhöfe Ratibors, welcher in das Register der Kunstdenkmäler eingetragen wurde.

Indem wir in der Richtung der Stadt zurückgehen, sehen wir auf der linken Seite die spätbarocke Statue des Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1733. Über die Schlossbrücke gehen wir an das andere Oderufer in die Richtung der Innenstadt. Wahrscheinlich am Ende des 12. Jahrhunderts existierte hier eine Ansiedlung des tädtischen Typs um das Jahr 1217. In der Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde der Stadt urbanistisches System gegeben. 1299 bekam Ratibor die Stadtrechte nach Magdeburger Rechten. Die Stadt war damals von Erd- und Holzdeichen umgeben, die sukzessiv durch die Verteidigungsmauer und die Basteien (aus Ziegel) ersetzt wurden. Der Eingang in die Stadt war in dieser Zeit durch drei Stadttore möglich: im Norden - Odrzańska-Tor (Schlosstor), im Süden - das Neue Tor (Brama Bieńkowicka, Nowa Brama) und im Westen – Mikołajska - Tor (das so genannte Große Tor).

Am „Matka Polka“-Denkmal, dem Symbol der polnischen Mutter, das ein Werk des oppelner Bildhauers Jan Borowczak ist, gehen wir vorbei in die Richtung der Podwale-Straße. Weiter an dem ehemaligen Gebäude der Reitbahn - zurzeit die Kaufhalle - vorbei kommen wir zu der Kreuzung: Batorego-Straße. Auf der rechten Seite befindet sich ein Eckmietshaus aus dem Jahre 1900 also im Sezessionsstil, heute freistehend. Gegenüber befindet sich das Stadtamt – das Gebäude aus dem Jahre 1912, in welchem sich ursprünglich die Schokoladenfabrik befand.

Wir gehen weiter an den Fragmenten der Stadtmauer vorbei in der Batorego-Straße (neben dem Markt). Dann zwischen Batorego- und Mickiewicza-Straße biegen wir in die Poststrasse ab. An dem sehens-würdigen, ehemaligen kaiserlichen Gebäude der Post, die in flandrischen neurenaissance Stil aufgebaut ist, befindet sich bis heute das Postamt. Sehenswert ist auch das Gebäude des ehemaligen „Knittel's Hotel“ - heute Hotel Polonia, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Das Objekt im eklektischen Stil ist mit Elementen der Sezession geschmückt. Gegenüber, am Bahnhofgebäude steht eine alte Dampflokomotive der Kleinbahn W53.

Indem wir nach rechts in die Sejmowa-Straße hereingehen, bekommen wir weitere Fragmente der Verteidigungsmauer in der Drzymały-Straße zu sehen.

In der Basztowa-Straße erhebt sich die gotisch - renaissance Bastei (Wieża Więzienna), die zusammen mit einem etwa 25 m langen Abschnitt der Mauer einen Komplex bildet. Nach Süden führt die Neuestrasse (Nowa), an der das Gerichtsgebäude - ein Werk des Berliner-Architekten Karls Friedrich Schinkel im spätklassizistischen Stil 1826 aufgebaut wurde.

Gegenüber dem Gericht, in der Grünanlage steht das Stanisław- Moniuszko-Denkmal, wo ehemalige Festungsgraben geschaffen waren.

Wir gehen zum Ring zurück, um die Marie-Himmelfahrts-Pfarrkirche zu besuchen. Diese Kirche stammt aus dem Jahre 1205. Ihr schönster Teil ist der barocke Altar, von Salomon Steinhof geschaffen. 1654 wurde das Presbyterium reich mit Gestühl nach dem Muster der Marienkirche in Krakau ausgerüstet.

Wir beenden unseren Spaziergang an der gotischen Heiliger-Jacob Dominikaner-Kirche. Ihr interessantester Teil ist die barocke Grabkapelle des Grafen von Gaschin. Beachtenswert ist die Verzierung aus den Jahren 1635-55 auf dem Gewölbe der Kapelle, zusammen mit dem eingebauten Wappen des Rhodiums, sowie auch der barocke Altar aus schwarzem Marmor. Eine weitere Skulptur des Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1720 steht vor der Kirche.

Den zweiten Stadtbummel fangen wir am Ring an. Das ist ein zentraler im Mittelalter erbauter Marktplatz, wo erst später das Rathaus gebaut wurde. Der Schmuck des ratiborer Ringes ist eine 14 Meter hohe Mariensäule, das Werk österreichischen Künstler - Johann Melchior Österreicher. Die Säule entstand als Dankvotum für die Befreiung und das Zurücktreten der mörderischen Seuche, die auf Racibórz in den Jahren 1708 und 1715 zukam. Dann begeben wir uns in die Dluga-Straße. Gleich unter den Arkaden links ist das Städtische Informationszentrum, wo sich der Punkt der Touristeninformation befindet.

Wir wenden uns in die Neuestrasse, die früher eine der größten Handelstraßen war.

Auf der linken Seite sehen wir die Liebfrauenkirche, die den Überlieferungen nach, aus dem Jahre 1205 stammt. Die Perle dieser Kirche ist der barocke Altar, ein Werk des Salomon Steinhof, 1654 erbaut. Es wurden im Presbyterium reich Gestühle, nach dem Muster der in der Marienkirche in Krakau aufgestellt.

Gleich neben der Kirche hinter der Ecke des Pfarrers Pieczka, befindet sich die wunderschöne Statue von Johannes von Nepomuk, die für das Werk von Johann Melchior Össterreicher gehalten wird.

Wir biegen dann gleich in die Silna-Straße ab. Diese ist von Miethausern mit architektonischen Barock- und Renaissance-Elementen umbaut.

Weiter gehen wir links in die Londzina-Strasse an derer Ende sich das Gebäude des alten Krankenhauses aus dem Jahre 1802 befindet.

Das gewaltig große Gebäude bei dem Ausgang aus der Lecznicza-Straße ist das aus dem Jahre 1826 stammende Gebäude des heutigen Bereichs-gerichtes, früher -Landesgerichtes.

Gegenüber an der Ecke steht das Denkmal von Stanisław Moniuszko, des polnischen Komponisten und Autoren der Lieder, Libretten und Opern, die vom polnischen Patriotismus und Volksmotiven durchdrungen sind.

Weiter, hinter dem Gericht verlassen wir schon das Gelände der Mittelalterlichen Stadtmauern.

Hier stand früher in der Mauer einer der Stadttore, Neues Tor genannt und hinter diesem befand sich die Brücke mit dem Burggraben. Wir gehen dann rechts an dem Amtsgerichtsgebäuden (das im niederländischen neurenaissance Stil 1889 gebaut worden ist) vorbei. Weiter gehen wir links in die Wilenska-Straße. Im heutigen Schulgebäude finden wir die aus dem Ende des 19. Jahrhundert kommende Turnhalle, früher Stadthalle. Mit dieser grenzt die Schule an der Ogrodowa-Straße, die im neugotischen Stil aus rotem Backstein gebaut wurde.

Gegenüber links finden wir Umbauten der nicht mehr existierenden evangelischen Kirche. In der früheren Pfarrei hat heutzutage das Standesamt und Hochzeitspalast seinen Sitz. Im alten Pfarrerhaus befindet sich jetzt die Handwerkskammer. Die Kirche befand sich auf dem Platz des heutigen Gebäudes der Musikschule.

Gleich über die Kreuzung sehen wir dann entlang eine Reihe von eklektischen Mietshäusern mit Sezessions-Elementen, einem Werk von Paul Kuhner. Weiter, wenn wir die Lwowska-Straße entlang gehen, kommen wir zu Opawska-Straße (Troppauer Strasse), wo das Denkmal des aus Markowitz stammenden Arka Bożek steht, der ein großer Kämpfer für das Polnischtum Schlesiens war.

Hinter der Matejki-Straße gelingen wir zu der Słowackiego-Straße, wosich ein prächtiges Gebäude des Lehrer-Fremdsprachen-Kollegs befindet, das auf der Grundmauer des polnischen weiblichen Gymnasiums aufgebaut wurde. Die Słowackiego-Straße ist in Polen und wahrscheinlich gleichzeitig auch in ganz Europa, die längste mit Türkischen Haselnusses (Baumhaselnuss) bepflanzte Allee.

Am Ende dieser Straße biegen wir rechts in die Ocicka-Straße ab und kommen zur Kreuzung der Starowiejska-Straße mit Johannes-Paul II.- Straße. Hier, an der rechten Seite haben wir ein Kloster des Konvents der Missionarschwestern „Anutiata”.

In der Johannes-Paul II.-Straße können wir die barocke Mutter-Gottes-Pilgerkirche (Matka Boża) besichtigen. Dort befindet sich das wunderbare Gemälde der Ratiborer Mutter-Gottes aus dem 16. Jahrhundert. Die Kronen für Mutter-Gottes-Gemälde wurden vom Papst Johannes-Paul II. im Jahre 1999 in Gleiwitz eingeweiht.

Von dieser Kirche begeben wir uns der Żorska-, Ocicka-, und dann die Wczasowa-Straße entlang und kommen zur Herz-Jesu-Kirche, die an der Warszawska-Strasse steht. Dieses Sakralgebäude wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in einer Rotundeform vom Architekten A. Otto Lindner aufgebaut. Auf dem Kirchenplatz können wir das nächste Denkmal von Johannes von Nepomuk bewundern.

Beim Verlassen der Kirche sehen wir an der rechten Seite heutiges Schulgebäude, was aber früher das Lehrer-Seminar war, und nach dem Jahre 1926 - die Mädchenschule.

Wenn wir die Opawska-Straße überqueren, können wir unter dem Eingangstor durchgehen, was mit Bildhauerei eines Sämanns und eines Erntearbeiters versehen ist. In der Waryńskiego-Straße sind die modernistischen Mietshäuser aus der Wende der 20 er und 30 er Jahre des 20. Jahrhunderts bewundernswert.

In dem nicht weit entfernten Park sehen wir eine Gruppe der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gefängnisbebauungen. Sehenswert ist das Objekt der Strafanstalt der nach dem Muster des bekannten Berlinergefängnisses Moabit 1845-1851 erbaut wurde. Damals wurde das modernste Gefängnis, nicht nur in Europa aber auch wahrscheinlich auf der ganzen Welt. Heutzutage ist das Ratiborer Zuchthaus, das sicherste in Polen, aus dem noch keiner geflohen ist.

Über die Kreuzung der Eichendorff-Straße gehen wir in den „Park der Stadt Roth“, benannt nach der Ratibors Partnerstadt in Deutschland. Es ist eine Grünanlage, die nach dem Krankenhaus-Friedhof geblieben ist. Hier finden wir zwei Naturdenkmäler: die seltene Sumpfzypresse und prächtige Efeupflanze.

Wenn wir entlang des linken Seeufers spazieren, sehen wir Ruinen des Denkmals für Helden der Zwischenkriegszeit. Tiefer im Park erblicken wir restaurierte Grabskulpturen aus dem Jahre 1915.

Hinter den Bäumen ist schon die im gotischen Stil im Jahre 1895 gebaute Siluette des Krankenhauses zu sehen. Bis 2003 hat in diesem Gebäude das Krankenhaus funktioniert. Gegenüber befindet sich die alte Villa des medizinischen Magistrat Dr. Waldemar Orzechowski (heutzutage Kindergarten).

In der Staszica-Straße bewundern wir wieder eine Reihe von elektischen Mietshäusern aus den Jahren 1890-1900 mit norddeutschen neubarocken Elementen, und in der Sienkiewicza-Straße wunderschöne Mietshäuser im Sezesion-Stil - ein Werk von Herman Arwinski aus dem Jahre 1906.

Mit der Sienkiewicza-Straße entlang kommen wir zum Jagiełło-Platz, wo das „Heilige Notburga“-Haus der Sozialhilfe ist. Dieses in einem interessanten, neugotischen Komplex der Bebauungen aus dem Jahre 1882 eingesetzt wurde. Auf der rechten Seite sehen wir das Gebäude der Schlesischen Bank - ein Objekt, das aus den 30er Jahren stammt und das an ihn anliegende Gebäude des Finanzamtes aus dem Jahre 1880. Das ist ein Gebäude mit Charakterzügen einer Villa. Von der repräsentativen Inneneinrichtung blieb außer den repräsentativen Innenräumen nur noch die Dekoration des Aufenthaltsraums übrig, in der Form der Säulen in dorischer Ordnung (Bodenrelief, gewaltiger Atlanten) und die Fresken mit den Pflanzenmotiven.

Wir gehen weiter auf den altstädtischen Bahndämmen hinein, wo eins der Festungsgraben verlief. Dann gehen wir nach links an der Bastei im Gotik-Renaissance-Stil vorbei, die „gefängliche“ („wiezienna“) zusammen mit erhaltenen Fragmenten der Verteidigungsmauern genannt ist.

Ferner kommen wir an Długosza-Platz in der Richtung des Markts in der Zborowa-Straße, an deren Ende sich einmal der 1872 gegründete Weinkeller befand.

Wir gelingen in der Mickiewicza-Straße, wo seit über 10 Jahren das wiedererrichtete Denkmal Joseph von Eichendorffs - des romantischen Dichters aus Lubowitz bei Ratibor steht.

Das 1994 enthüllte Denkmal bietet die exakte Kopie dar, des für uns aus unbekannten Umständen im Jahre 1945 verlorengegangenen Originals.

Dann gehen wir die Młyńska-Straße (Mühlstraße) weiter, durch den Dominikanischen Platz und kommen zum Ring zurück. Auf diesem Weg gehen wir noch am Square an der Szewska-Straße (Schusterstrasse) - zurzeit leerer Platz, auf dem vor dem Weltkrieg noch die letzte jüdische Synagoge stand.

Wir schlagen vor, am Ende des Spaziergangs die St. Jacob-Kirche zu besichtigen. In der Dominikaner-Kirche befindet sich die barocke Grabkapelle des Grafen von Gaschin. Beachtenswert ist die Verzierung auf dem Gewölbe der Kapelle aus den Jahren 1635 – 55, zusammen mit dem eingebauten Wappen des Rhodiums, als auch der barocke Altar aus dem schwarzen Marmor. Noch eine Skulptur des Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1720 steht vor der Kirche.

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