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Spazierstrecke Nr. 2

Den zweiten Stadtbummel fangen wir am Ring an. Das ist ein zentraler im Mittelalter erbauter Marktplatz, wo erst später das Rathaus gebaut wurde. Der Schmuck des ratiborer Ringes ist eine 14 Meter hohe Mariensäule, das Werk österreichischen Künstler - Johann Melchior Österreicher. Die Säule entstand als Dankvotum für die Befreiung und das Zurücktreten der mörderischen Seuche, die auf Racibórz in den Jahren 1708 und 1715 zukam. Dann begeben wir uns in die Dluga-Straße. Gleich unter den Arkaden links ist das Städtische Informationszentrum, wo sich der Punkt der Touristeninformation befindet.

Wir wenden uns in die Neuestrasse, die früher eine der größten Handelstraßen war.

Auf der linken Seite sehen wir die Liebfrauenkirche, die den Überlieferungen nach, aus dem Jahre 1205 stammt. Die Perle dieser Kirche ist der barocke Altar, ein Werk des Salomon Steinhof, 1654 erbaut. Es wurden im Presbyterium reich Gestühle, nach dem Muster der in der Marienkirche in Krakau aufgestellt.

Gleich neben der Kirche hinter der Ecke des Pfarrers Pieczka, befindet sich die wunderschöne Statue von Johannes von Nepomuk, die für das Werk von Johann Melchior Össterreicher gehalten wird.

Wir biegen dann gleich in die Silna-Straße ab. Diese ist von Miethausern mit architektonischen Barock- und Renaissance-Elementen umbaut.

Weiter gehen wir links in die Londzina-Strasse an derer Ende sich das Gebäude des alten Krankenhauses aus dem Jahre 1802 befindet.

Das gewaltig große Gebäude bei dem Ausgang aus der Lecznicza-Straße ist das aus dem Jahre 1826 stammende Gebäude des heutigen Bereichs-gerichtes, früher -Landesgerichtes.

Gegenüber an der Ecke steht das Denkmal von Stanisław Moniuszko, des polnischen Komponisten und Autoren der Lieder, Libretten und Opern, die vom polnischen Patriotismus und Volksmotiven durchdrungen sind.

Weiter, hinter dem Gericht verlassen wir schon das Gelände der Mittelalterlichen Stadtmauern.

Hier stand früher in der Mauer einer der Stadttore, Neues Tor genannt und hinter diesem befand sich die Brücke mit dem Burggraben. Wir gehen dann rechts an dem Amtsgerichtsgebäuden (das im niederländischen neurenaissance Stil 1889 gebaut worden ist) vorbei. Weiter gehen wir links in die Wilenska-Straße. Im heutigen Schulgebäude finden wir die aus dem Ende des 19. Jahrhundert kommende Turnhalle, früher Stadthalle. Mit dieser grenzt die Schule an der Ogrodowa-Straße, die im neugotischen Stil aus rotem Backstein gebaut wurde.

Gegenüber links finden wir Umbauten der nicht mehr existierenden evangelischen Kirche. In der früheren Pfarrei hat heutzutage das Standesamt und Hochzeitspalast seinen Sitz. Im alten Pfarrerhaus befindet sich jetzt die Handwerkskammer. Die Kirche befand sich auf dem Platz des heutigen Gebäudes der Musikschule.

Gleich über die Kreuzung sehen wir dann entlang eine Reihe von eklektischen Mietshäusern mit Sezessions-Elementen, einem Werk von Paul Kuhner. Weiter, wenn wir die Lwowska-Straße entlang gehen, kommen wir zu Opawska-Straße (Troppauer Strasse), wo das Denkmal des aus Markowitz stammenden Arka Bożek steht, der ein großer Kämpfer für das Polnischtum Schlesiens war.

Hinter der Matejki-Straße gelingen wir zu der Słowackiego-Straße, wosich ein prächtiges Gebäude des Lehrer-Fremdsprachen-Kollegs befindet, das auf der Grundmauer des polnischen weiblichen Gymnasiums aufgebaut wurde. Die Słowackiego-Straße ist in Polen und wahrscheinlich gleichzeitig auch in ganz Europa, die längste mit Türkischen Haselnusses (Baumhaselnuss) bepflanzte Allee.

Am Ende dieser Straße biegen wir rechts in die Ocicka-Straße ab und kommen zur Kreuzung der Starowiejska-Straße mit Johannes-Paul II.- Straße. Hier, an der rechten Seite haben wir ein Kloster des Konvents der Missionarschwestern „Anutiata”.

In der Johannes-Paul II.-Straße können wir die barocke Mutter-Gottes-Pilgerkirche (Matka Boża) besichtigen. Dort befindet sich das wunderbare Gemälde der Ratiborer Mutter-Gottes aus dem 16. Jahrhundert. Die Kronen für Mutter-Gottes-Gemälde wurden vom Papst Johannes-Paul II. im Jahre 1999 in Gleiwitz eingeweiht.

Von dieser Kirche begeben wir uns der Żorska-, Ocicka-, und dann die Wczasowa-Straße entlang und kommen zur Herz-Jesu-Kirche, die an der Warszawska-Strasse steht. Dieses Sakralgebäude wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in einer Rotundeform vom Architekten A. Otto Lindner aufgebaut. Auf dem Kirchenplatz können wir das nächste Denkmal von Johannes von Nepomuk bewundern.

Beim Verlassen der Kirche sehen wir an der rechten Seite heutiges Schulgebäude, was aber früher das Lehrer-Seminar war, und nach dem Jahre 1926 - die Mädchenschule.

Wenn wir die Opawska-Straße überqueren, können wir unter dem Eingangstor durchgehen, was mit Bildhauerei eines Sämanns und eines Erntearbeiters versehen ist. In der Waryńskiego-Straße sind die modernistischen Mietshäuser aus der Wende der 20 er und 30 er Jahre des 20. Jahrhunderts bewundernswert.

In dem nicht weit entfernten Park sehen wir eine Gruppe der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gefängnisbebauungen. Sehenswert ist das Objekt der Strafanstalt der nach dem Muster des bekannten Berlinergefängnisses Moabit 1845-1851 erbaut wurde. Damals wurde das modernste Gefängnis, nicht nur in Europa aber auch wahrscheinlich auf der ganzen Welt. Heutzutage ist das Ratiborer Zuchthaus, das sicherste in Polen, aus dem noch keiner geflohen ist.

Über die Kreuzung der Eichendorff-Straße gehen wir in den „Park der Stadt Roth“, benannt nach der Ratibors Partnerstadt in Deutschland. Es ist eine Grünanlage, die nach dem Krankenhaus-Friedhof geblieben ist. Hier finden wir zwei Naturdenkmäler: die seltene Sumpfzypresse und prächtige Efeupflanze.

Wenn wir entlang des linken Seeufers spazieren, sehen wir Ruinen des Denkmals für Helden der Zwischenkriegszeit. Tiefer im Park erblicken wir restaurierte Grabskulpturen aus dem Jahre 1915.

Hinter den Bäumen ist schon die im gotischen Stil im Jahre 1895 gebaute Siluette des Krankenhauses zu sehen. Bis 2003 hat in diesem Gebäude das Krankenhaus funktioniert. Gegenüber befindet sich die alte Villa des medizinischen Magistrat Dr. Waldemar Orzechowski (heutzutage Kindergarten).

In der Staszica-Straße bewundern wir wieder eine Reihe von elektischen Mietshäusern aus den Jahren 1890-1900 mit norddeutschen neubarocken Elementen, und in der Sienkiewicza-Straße wunderschöne Mietshäuser im Sezesion-Stil - ein Werk von Herman Arwinski aus dem Jahre 1906.

Mit der Sienkiewicza-Straße entlang kommen wir zum Jagiełło-Platz, wo das „Heilige Notburga“-Haus der Sozialhilfe ist. Dieses in einem interessanten, neugotischen Komplex der Bebauungen aus dem Jahre 1882 eingesetzt wurde. Auf der rechten Seite sehen wir das Gebäude der Schlesischen Bank - ein Objekt, das aus den 30er Jahren stammt und das an ihn anliegende Gebäude des Finanzamtes aus dem Jahre 1880. Das ist ein Gebäude mit Charakterzügen einer Villa. Von der repräsentativen Inneneinrichtung blieb außer den repräsentativen Innenräumen nur noch die Dekoration des Aufenthaltsraums übrig, in der Form der Säulen in dorischer Ordnung (Bodenrelief, gewaltiger Atlanten) und die Fresken mit den Pflanzenmotiven.

Wir gehen weiter auf den altstädtischen Bahndämmen hinein, wo eins der Festungsgraben verlief. Dann gehen wir nach links an der Bastei im Gotik-Renaissance-Stil vorbei, die „gefängliche“ („wiezienna“) zusammen mit erhaltenen Fragmenten der Verteidigungsmauern genannt ist.

Ferner kommen wir an Długosza-Platz in der Richtung des Markts in der Zborowa-Straße, an deren Ende sich einmal der 1872 gegründete Weinkeller befand.

Wir gelingen in der Mickiewicza-Straße, wo seit über 10 Jahren das wiedererrichtete Denkmal Joseph von Eichendorffs - des romantischen Dichters aus Lubowitz bei Ratibor steht.

Das 1994 enthüllte Denkmal bietet die exakte Kopie dar, des für uns aus unbekannten Umständen im Jahre 1945 verlorengegangenen Originals.

Dann gehen wir die Młyńska-Straße (Mühlstraße) weiter, durch den Dominikanischen Platz und kommen zum Ring zurück. Auf diesem Weg gehen wir noch am Square an der Szewska-Straße (Schusterstrasse) - zurzeit leerer Platz, auf dem vor dem Weltkrieg noch die letzte jüdische Synagoge stand.

Wir schlagen vor, am Ende des Spaziergangs die St. Jacob-Kirche zu besichtigen. In der Dominikaner-Kirche befindet sich die barocke Grabkapelle des Grafen von Gaschin. Beachtenswert ist die Verzierung auf dem Gewölbe der Kapelle aus den Jahren 1635 – 55, zusammen mit dem eingebauten Wappen des Rhodiums, als auch der barocke Altar aus dem schwarzen Marmor. Noch eine Skulptur des Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1720 steht vor der Kirche.

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